Mein neues Zuhause

Ins neue Zuhause gings direkt vom Tierarzt, der uns geimpft hatte. Es war seltsam ohne meine Geschwister, nur mit Antje, Auto zu fahren. Als wir ausstiegen war alles neu für mich. Wo war ich hier, was würde jetzt geschehen ??? Antje trug mich ein paar Stufen hoch, schloss eine Tür auf und ich ich betrat mein neues Reich.

Doch, halt, stop, was da auf mich zukam kannte ich garnicht. Etwas groooosses schwarzes und es schien sich noch größer zumachen. Hey !!! Kann man mit dir spielen, war erster Gedanke, doch Antje bremste mich. Vielleicht auch gut so, so konnten Micki, die Katze, die schon lange Zeit im meiner neuen Familie lebte, und ich uns langsam kennenlernen. Ich sage euch es wurde eine wundervolle Freundschaft. Ich mußte zwar lernen, dass ich nicht hinterher jagen durfte, dafür gestattete mir Micki dann, dass ich sogar auf dem Fuß ihres Kratzbaumes schlafen durfte.
Wir wurden dicke Freunde, sie half auch ein wenig mich zu erziehen. Eigentlich sollte ich nicht aufs Sofa und sie hat mich mit ihrem Fauchen auch davon abgehalten, erst einmal. Ich muss sagen, es sah schon gefährlich aus, wenn sie die Ohren anlegte und begann zu fauchen. Aber niemals hat sie mir auch nur einen Kratzer zugefügt. Na ja, und das mit dem Sofa hatte sich auch nach ein paar Monaten erledigt. Wir verbrachten viele gemeinsame gemütliche Stunden dort.

Es gab insgesamt noch viel für mich zu lernen. Sitz, Platz, Hier und solche Sachen. Was man bloss damit soll ?
Und dann nicht nur im Garten spielen, sondern mit Halsband und Leine die Welt da draussen erkunden. Warum ich nicht an der Leine ziehen sollte habe ich nie ganz verstanden. Bedenkt man, dass ein Wolf und damit auch ein Hund eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 11 km/h über mehrere Stunden durchhalten kann und ein Mensch zwischen 1,6 und 5 km/h schafft so ist doch leicht zu verstehen wie schwer es für uns ist so laaangsam daher zu trotten.
Vielleicht kann man ja einen Kompromiss finden.

Zu meinen Geschwistern habe ich auch weiterhin Kontakt gehabt. Es war toll immer mal wieder Spaziergänge mit ihnen zu machen. Nicht immer sind wir auf Begeisterung gestossen, wenn fünf mittlerweile Halbwüchsige über die Wege tobten. Obwohl, unsere Frauchen haben schon aufgepasst, dass wir niemanden belästigten.
Wir wurden nun schnell, vielleicht zu schnell, erwachsen.
Die Menschen und Tiere ausserhalb unseres Rudels schienen uns auf einmal mit anderen Augen zusehen.

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Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du oh Mensch sei Sünde, mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

( Franz von Assisi )